Wolliner Nationalpark

Urlaub in der Natur.

Der Nationalpark wurde 1960 gegründet und umfasst ein Fünftel der größten polnischen Insel Wollin. Bis 1996 betrug seine Fläche fast 5000 ha. Nachdem man das Küstengebiet mit Inseln im Swinedelta und dem Stettiner Haff an den Park angeschlossen hatte, stieg seine Fläche auf 10937 ha. Er wurde dadurch zum ersten Meerespark Polens. Die Waldökosysteme betragen 42,50%, Wasserökosysteme: 42,80% und Landökosysteme: 14,7%. Unter strengem Schutz befinden sich ca. 500ha (4,56%). Der Wolliner Nationalpark ist landschaftlich sehr abwechslungsreich und bietet faszinierende Naturerlebnisse.

Die in der letzten Eiszeit geformte Insel Wollin ändert sich ständig. Durch das Zusammenspiel von Wind und Wasser entstanden spektakuläre Landschaftsformen: feinsandige Strände, steile Kliffs, bewachsene Dünen, stille Moor- und Sumpfgebiete, romantische Seen und kleine Inseln. Die ca. 15km lange Stirnmoräne ist das für den Nationalpark charakteristische Landschaftselement. Die Höchsten Kliffs sind bis 93 m hoch. Jährlich fallen ein Stück der Küste (ca. 80 cm) der zerstörerischen Kraft der Ostsee zum Opfer. Die mit Urwäldern bewachsenen Moränenhügel bestimmen das Landschaftsbild, von denen Grzywarz (115 m ü. d. M.) der höchste ist. Neben den Wäldern prägen viele Gewässer den Naturschutzgebiet. Besonders reizvoll ist das Swinedelta mit seinen Sumpfinseln und kleinen Kanälen. Im östlichen Teil des Nationalparks liegen vier postglaziale Seen: Warnowskie, Rabiaz, Czajcze und Domyslowskie. Besonders erwähnenswert sind zwei Moränenseen: Turkusowe und Stara Kredownia (Überbleibsel einer Kreidegrube), die zu den beliebtesten Wanderziele im Park gehören . Die Florawelt im Nationalpark umfasst über 1300 Gefäßpflanzen. Viele davon stehen unter Naturschutz (z. B.: Salzmiere, Kali- Salzkraut, Stranddistel, Meersenf). Die Kliffs sind mit Dünendorn bewachsen.

Den sandigen Ostseegrund besiedeln Sägetang, grüne und braune Algen. Auf den postglazialen Gebieten wachsen Mischwälder, in denen Kiefer dominiert (68%). Andere Baumarten sind: mit Buche (23%) und Eiche (7%). Die Wälder sind ca. 130 Jahre alt und ähneln den echten Urwäldern. Eine besondere Attraktion ist ein Orchideen- Buchenwald, in denen 9 Orchideenarten vorkommen. In der Nähe von Wiselka wachsen die Zwergsträucher.

Zu den wertvollsten Pflanzen gehört Königsfarn und traubige Graslilie. Im Swinedelta trifft man auf halophile Pflanzen, die unter Naturschutz stehen. Die artenreiche Tierwelt der Insel ist besonders faszinierend. Auf dem Nationalparkgebiet wurden über 230 Vogelarten festgestellt. Für Seeadler, Seggenrohrsänger, Alpenstrandläufer und Zwergschnäpper dient die Insel als Brutstätte. Für viele Seevögel, z. B. Gänsesäger ist die Insel eine ideale Raststätte. In der Ostsee leben Lachs, Forelle, Seehund und Schweinswal. Die urigen Wälder bewohnen Wildschweine, Hirsch, Reh, Fuchs, Dachs, Waschbär und Marder. Im Wolliner Nationalpark befindet sich auch ein Wisentreservat, das von Touristen sehr gern besucht wird. Auf dem 28ha großen Areal leben 7 Wisenten.

Der Wolliner Nationalpark wird von Touristen sehr gern besucht. Es gibt drei Wandertouren, die an den sehenswertesten Attraktionen verlaufen. Die rote Wandertour ist 19km lang und führt entlang der Ostseeküste. Man genießt wunderschöne Ausblicke und die frische Meeresluft. Die Etappenziele sind: Kawcza Gora (Aussichtspunkt), Leuchtturm Kikut, der schöne Strand in Misdroy und der Koprowo- See. Folgt man der blauen Wandertour erlebt man auf dem 26 km langen Weg unvergessliche Natureindrücke: der Turkusowe- See, Zielonka (Aussichtspunkt), Kliffküste in Karnocice, der Stettiner Haff. Auf dem Weg beobachtet man zahlreiche Vögel, die hier zu Hause sind. Der grüne Wanderweg führt zu dem beliebten Wisentreservat und zu den malerisch gelegenen Seen: Czajcze und Kolczewo. Besichtigungswert ist auch das Naturkundemusem des Wolliner Nationalparks, das über interessante Sammlungen verfügt.